Vortrag von Alexa Baumgartner und Birgit Brauner: Wohnen Morgen. Experiment und Realität

Unter dem Titel „Wohnen Morgen“ lancierte das österreichische Bundesministerium für Bauten und Technik zwischen 1969 und 1975 eine bemerkenswerte Serie von Architekturwettbewerben, um zu alternativen und zukunftsweisenden Wohnbauten zu gelangen. Die Vielfalt der entstandenen Lösungsvorschläge spiegelt die internationalen Debatten und Strömungen der 1960er- und 1970er-Jahre wider, in Schlagworten zusammengefasst: Verdichtung, Addition und Stapelung, Maßstabsvergrößerung, Vorfabrikation, Variabilität und Flexibilität, Partizipation und Humanität. Entsprechend reichen die Typologien von Großwohnsiedlungen über Neuinterpretationen von Blockrandbebauungen bis zu zahlreichen Varianten von Terrassenhäusern und Teppichsiedlungen.

Unter den österreichweit prämierten Arbeiten finden sich auch zahlreiche Beiträge von damals jungen Tiroler ArchitektInnen – etwa von Andreas Egger, Siegbert Haas, Günther Norer oder Hanno Schlögl –, die sich durch ihren experimentellen Geist und zukunftsweisende Ansätze auszeichnen. Nur wenig von diesem Gedankengut hat jedoch Einzug in die Realität gefunden. Dazu zählen unter anderem Projekte wie die Terrassenhausanlage Sonnleitn oder die Reihenhausanlage in Vill – eines der seltenen Beispiel für partizipatorisches Bauen in Tirol –  des erst im Frühjahr 2020 verstorbenen Architekten Andreas Egger.

In ihrem Vortrag geben die Architektinnen und Forscherinnen Alexa Baumgartner und Birgit Brauner einen Einblick in die Wettbewerbsbeiträge, stellen ausgewählte realisierte Projekte vor und zeichnen nationale sowie internationale Einflüsse nach.

Norbert Heltschl, Terrassenhausanlage Hötting, Innsbruck, 1968–74, Luftaufnahme 1972 (© frischauf-bild)
日時
2020.10.08, 19:00 - 21:00
場所
aut. architektur und tirol
Lois Welzenbacher Platz 1
6020 Innsbruck, オーストリア
主催
aut. architektur und tirol
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