Haus Rüden

Berneck, Zwitserland
Photo © Melanie Brunner
Architecten
Bänziger Lutze Architektur AG
Jaar
2011

Das Wohnhaus mit Atelier steht im Rüden, einem höher gelegenen Ortsteil der Gemeinde Berneck im St.Galler Rheintal. Die Umgebung ist ländlich. Das Hanggrundstück grenzt im Westen an ein bewaldetes Tobel und bietet im Südosten einen fantastischen Blick auf Natur, Berge und Tal. Abgestimmt auf Topografie und Aussicht wurden zwei Quader in den Hang gelegt. Der untere Atelierquader aus Beton liegt quer und ist Auflager für den in Hangrichtung auskragenden Wohnquader, welcher von oxidierenden Stahllamellenrosten umgeben ist. Der Hangcharakter der Parzelle wurde weitgehend belassen, einzig die Zufahrt bildet eine Erschliessungsebene, welche vom Wohnkörper überspannt wird. Alle Volumen und Nutzungen sind in einer Erschliessungsachse über Treppen miteinander verbunden.

Vier Treppentritte unterhalb der Zufahrtsebene bietet der hohe schmale Raum des Ateliers den gerahmten Blick ins Tal und in den Wald des Tobels. Die Besprechungsnische mit WC und Teeküche setzt sich durch eine geringere Raumhöhe ab. Der rohe Anhydridboden, die Tiefe der hellen mineralischen Wandfarbe und die Rottöne der Douglasie verleihen dem Arbeitsraum eine angenehme Leichtigkeit.

Das darüberliegende Wohngeschoss ist südostseitig vollflächig verglast und umrahmt von einem überdeckten Umlauf. Im Nordwesten geben die Sichtbetonwände nur einzelne Ausblicke in den Wald frei. Unterteilt wird die Wohnebene durch ein raumhohes Möbel aus rotbraunen Mehrschichtplatten. Das Wohnmöbel ist gleichzeitig Zimmer, Schrank, Tapete, Garderobe, Bücherregal, Waschküche, Putzkammer, Küche, Bad, Gäste-WC und Dusche. Es wird entlang der Aussenwände bewohnt und mit Schiebetüren unterteilt.

Die Farben der oxidierenden Fassade, des Wohnmöbels sowie des sägerauhen Roteichebodens als auch der unbehandelten Douglasie der Fensterahmen tauchen das Wohngeschoss in homogene Rotbrauntöne.

Vom Umlauf gelangt man auf den Dachgarten – ein weiterer «Höhepunkt» des Hauses. Die Idee vom Wohnmöbel wandelt sich auf dem Dach zum Gartenmöbel. Es ist gleichzeitig Strandkorb, Dusche, Gartenhäuschen, Feuerstelle, Sichtschutz, Musikbox, Windschutz, Holzlager und Haustechnik. Der Stahllamellenrost der Fassade bildet je nach Blickwinkel eine fast transparente Brüstung und gewährt auch in Sitzhöhe eine fantastische Aussicht.

Generell lieget die Faszination der Fassade im Wechsel von Transparenz und Geschlossenheit. Je nach Position und Lichtsituation erscheint die Fassade flächig oder durchsichtig, hellorange oder schwarzbraun. Für dieses Schauspiel bildet der Wald die perfekte Kulisse.

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