Neuapostolische Kirche Böblingen

Böblingen, Deutschland
Foto © Marcus Ebener
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Architekten
a+r Architekten
Standort
Böblingen, Deutschland
Jahr
2020
Bauherrschaft
Neuapostolische Kirche Süddeutschland

Ob Energiestandard, Barrierefreiheit oder das Platzangebot für die Kirchenmitglieder – die Bestandskirche der Neuapostolischen Kirche Böblingen konnte den heutigen Anforderungen in vielerlei Hinsicht nicht mehr gerecht werden. So wurde an ihrer Stelle in der Zeppelinstraße 48 die neue Kirche errichtet. Das Gebäude bietet nun ausreichend Raum für den Gottesdienst und integriert das neue gemeinsame Gemeindezentrum der früheren Gemeinden Böblingen und Holzgerlingen.

Der Bauherr – die Neuapostolische Kirche Süddeutschland – wünschte sich unter anderem ein Kirchengebäude, das als Sakralbau erkennbar ist und einen würdevollen Sakralraum für die Gottesdienste bietet. Darüber hinaus sollten Mehrzweckräume geplant und multifunktional für verschiedene Aktivitäten ausgelegt werden.

Mit der Architektur wurde ein differenzierter Übergang vom sakralen in den öffentlichen Raum geschaffen. Dies ist auf unterschiedlichen Ebenen geschehen: vom einzelnen Gebäude in den urbanen Raum hinein, vom Innen- in den Außenraum und umgekehrt. Das Konzept dieses Sakralbaus thematisiert insbesondere das Wechselspiel zwischen Haus und Garten. Der abgestufte Baukörper nimmt räumliche Bezüge zur Umgebung auf und bildet mit dem Hochpunkt – dem Kirchensaal – den Auftakt zum angrenzenden Wohngebiet. Die in die eingeschossigen Gebäudeteile integrierten Mehrzweckräume werden mit Pergola, Mauerscheiben und Hecken so erweitert, dass der gesamte Garten Teil des Hauses wird.

Auch die Nachhaltigkeit spielte eine wichtige Rolle: geplant wurde eine langlebige, wartungsarme Klinkerfassade, während für das Tragwerk, die Decke und den Innenausbau ressourcenschonendes Holz zum Einsatz kam. Im Inneren entstand eine helle und leichte Atmosphäre mit weiß lasiertem Holz, weiß verputzten Wänden sowie einem sandfarbenem Sichtestrich. In dieser maßvollen Inszenierung bekommt auch der Umgang mit der Beleuchtung eine tragende Rolle. So fasziniert das Spiel des natürlichen Lichts mit dem wirkungsvoll inszenierten Kunstlicht unter anderem im Sakralraum.

Das Gestaltungskonzept des Altars nimmt durch seine geschichteten Holzbalken Bezug zum Tragwerk auf. Das Tragwerk selbst steht mit sich gegenseitig haltenden Holzträgern symbolisch für den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde.

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