Messestand „ready“

München, Deutschland
Foto © Ann Sophie Wanninger
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Architekten
SOMAA
Standort
München, Deutschland
Jahr
2013
Bauherrschaft
Forschungsprojekt ready, Institut Wohnen und Entwerfen IWE, Prof. Dr. Thomas Jocher
Team
Tobias Bochmann, Katja Knaus

no/low budget, 100% reusable, 100% eyecatching

Messestand für das IWE Uni Stuttgart auf der BAU 2013 in München - Trotz steigender gesellschaftlicher Bedeutung aufgrund der demografischen Entwicklung ist das persönliche Altern bzw. das Wohnen im Alter ein immer noch wenig attraktives, bewusst gemiedenes Sujet.

Umso mehr muss ein Messeauftritt in dieser Sache für sich wirken, das Publikum neugierig machen, Besucher anziehen. Das Erzeugen von Aufmerksamkeit wird zur Grundanforderung. Dazu setzt der Messestand zwischen den aufwändig inszenierten Unternehmenspräsentationen auf Kontrast.

Wohnungen zum Mitaltern

Das Forschungsvorhaben von Prof. Dr. Thomas Jocher und Erika Mühlthaler unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums BMVBS widmet sich dem Thema des altengerechten Bauens bzw. der Frage, wie Wohnungen vorbereitet werden können, um auch den geänderten Anforderungen des Wohnens im Alter zu genügen.

Zitat:
„Die Ökonomie der Aufmerksamkeit gilt nicht nur in den Medien. Auf großen Handelsmessen ist das Buhlen um die begrenzte Aufnahmefähigkeit der Besucher ein mindestens ebenso wichtiges Unterfangen.“

Auf der Weltleitmesse der Baubranche – der BAU 2013 in München – stellt sich der Messestand des Forschungsprojekts „ready – vorbereitet für altengerechtes Wohnen“ des Instituts Wohnen und Entwerfen der Universität Stuttgart genau diesem Wettbewerb, mit der zusätzlichen Herausforderung, kein konkretes Produkt, sondern ein abstraktes Forschungsthema zu präsentieren.

100% eyecatching

Durch die Reduktion auf ein einziges konstruktives wie gestalterisches Element, die gebrauchte EURO-Palette, entsteht ein prägnantes homogenes Bild, dessen robuster Charakter sich deutlich von den gewohnten Hochglanzoberflächen absetzt. Eine räumliche Struktur aus vertikal angeordneten Dreiecksprismen, die jeweils aus 3 Paletten bestehen, bildet als durchgehende Wand einen starken Rücken. Als Verbindungselement dienen ausschließlich herkömmliche Kabelbinder. Die Paletten werden dabei nicht beschädigt und können nach der Messe regulär weiter genutzt werden. Die Konstruktion setzt damit den Anspruch des Forschungsthemas an eine nachhaltige Planung mustergültig um. Der Boden ist ebenfalls vollständig mit Paletten ausgelegt und wird so zur Plattform, die sich zu 3 Standseiten öffnet und zusammen mit einem Sammelsurium verschiedener, leuchtend blau lackierter Holzstühle großzügig zum Besuch oder einfach nur zum Ausruhen einlädt.

no/low budget
Verantwortlich für die inhaltliche Konzeption, die Gestaltung und Planung sowie die Betreuung der Umsetzung vor Ort waren Tobias Bochmann und Katja Knaus vom Institut Wohnen und Entwerfen der Fakultät Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart. Das Projekt wurde mit einem minimalen Budget von 10.000 EUR innerhalb eines Monats entwickelt und umgesetzt. Die Interviewfilme wurden durch Studierende produziert. Der Auf- und Abbau des Standes erfolgte jeweils innerhalb eines Tages ebenfalls unter Mitwirkung von Studierenden der Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart.

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